Micro Moments_mikemarketing

Micro Moments und Micro Content – Was ist das? Was bringt es? Wie kann ich es nutzen?

Immer wieder tauchen neue Termini im Marketing- und Business Alltag auf. Micro Moments und Micro Content – nun, inzwischen nicht mehr allzu neu, aber dennoch einen Blick wert.

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie Micro Moments mit Micro Content zusammenhängen? Und ob es überhaupt einen Zusammenhang gibt? Was bringt es dir als Unternehmer für dein Business, sich mit diesen Themen näher auseinanderzusetzen? Oder integrierst du diese „Micro-Dinge“ ohnehin schon intuitiv in deinem Daily Business? Was sind praktische Anwendungsbeispiele? Diesen Fragen möchte ich in diesem Beitrag versuchen, auf den Grund zu gehen.

Zu viele Informationen führen zur Einschränkung der Sichtbarkeit

Faktum ist, die Anzahl der Nutzer in den sozialen Kanälen wächst kontinuierlich. Viele Unternehmen, Marken und Personen erstellen viele Inhalte. Das heißt, die Inhalte konkurrenzieren sich, da im News Feed einfach zu wenig Platz für alle Beiträge bei normalem Nutzungsverhalten wäre. Wir haben einfach keine Kapazitäten mehr frei, um alle Inhalte zu konsumieren. Stichwort: Informationsüberflut. Viele sozialen Plattformen haben aus diesem Grund bereits komplexe Algorithmen eingeführt, die uns Nutzer helfen sollen, den Überblick zu behalten. So selektieren diese Algorithmen die für uns „relevanten“ Inhalte, welche wir dann zu sehen bekommen. In Relation zur Gesamtanzahl der Inhalte sehen wir also nur noch einen geringen Bruchteil aller Posts, wobei sich dieser Trend weiter fortsetzt. Unterm Strich kannst du also nicht davon ausgehen, dass deine (organischen) Postbeiträge (also jene, die du ohne Facebook-Anzeigen reinstellst) von einem Großteil deiner Fans gesehen werden. Diese Selektion macht ja im Prinzip für die Nutzer auch durchaus Sinn, ist natürlich für Unternehmen etwas ärgerlich.

Was hat sich noch geändert in den letzten Jahren? Unser Nutzungsverhalten natürlich, sprich – wie und wann verwenden wir zum Beispiel Smartphones? Genau hier kommt das Thema Micro Moments ins Spiel.

Micro Moments – mal da, mal dort

So, abgesehen, davon, dass es viel zu viele Informationen gibt, die zu konsumieren wären, greifen User auf ihre Inhalte oft in unterschiedlichen Situationen über unterschiedliche Endgeräte zu. Oft und immer öfter mobil mittels Smartphone. Das heißt, die Art und Weise, wie wir Inhalte aus dem Internet konsumieren, hat sich im Laufe der Zeit dramatisch verändert. Denn das Smartphone hat uns in die Lage versetzt, situationsbedingt Probleme lösen zu können. Sprich, wir sind ständig als Internetnutzer auf Google unterwegs und auf der Suche nach allen möglichen Informationen, Tipps, Angeboten oder Orten. Und genau für diese Momente nutzen wir sehr häufig das Smartphone.

Stehe ich beispielsweise an der Bushaltestelle, checke ich über eine App, wann der nächste Bus kommt oder wie es um die Öffnungszeiten des Greisslers um die Ecke steht. Gefällt mir ein Produkt im Geschäft, google ich, ob es dieses auch online gibt, sodaß ich es nicht nach Hause schleppen muss. Sitze ich in der U-Bahn, suche ich nach Rezensionen eines empfohlenen Lokals zum Abendessen und nehme gleich eine Reservierung vor. Sehe ich fern, google ich parallel nach spannenden Rezepten, da ein Kochevent mit Freunden ansteht. Wir sind also in vielen Situation online.

Laut Google sind „Micro-Moments“ jene Momente, in denen Konsumenten handeln, um ein Bedürfnis zu befriedigen: Zum Beispiel etwas lernen wollen, etwas tun wollen, etwas entdecken wollen, etwas sehen oder kaufen wollen. Es handelt sich um Situationen, in denen Entscheidungen gefällt und Präferenzen geschärft werden.

Grafik Micro Moments_Mike Marketing

Quelle Grafik Micro Moments: Google in Position2 

Und genau hier ist das Online Marketing gefragt. Genau hier muss die Marke/das Unternehmen die richtigen Informationshäppchen liefern, um die Entscheidung für sich positiv zu beeinflussen.

Einen interessanten Artikel zum Thema Micro Moments und Wege, wie du dein Marketing in Schwung bringen kannst, habe ich bei Selligent gefunden.

Sei zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Inhalt am richtigen (Online-) Ort

Genau das ist die Herausforderung! Internetnutzer, vor allem mobile Internetnutzer, haben in der Regel wenig Zeit. Wobei – niemand von uns hat natürlich prinzipiell Zeit. Und die rare Zeit, die wir zur Verfügung haben, wollen wir „sinnvoll“ verbringen.

Um nun schnell einmal Content beim Durchscrollen der Feeds der diversen Plattformen vollständig zu konsumieren, sind jedoch viele Online-Inhalte einfach zu lang. Wenn man bedenkt, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne extrem kurz ist – sie liegt bei ca. 8 Sekunden, dann macht genau hier der Einsatz von Micro Content Sinn.

Micro Content – was ist das?

Prinzipiell steht „Micro“ für etwas Kleines. Das kann ein kleiner Textteil sein, sprich, eine Überschrift, ein kleiner Absatz oder zum Beispiel ein Zitat. Weiters kann es sich um ein Bild oder ein sehr kurzes Video handeln. Ein kleines Häppchen Content eben, wobei dieses kleine Häppchen Content Appetit auf mehr machen sollte. Diese Inhalte sollen dem User auf einen Blick Mehrwert vermitteln. Sprich, Content wie geschaffen für sehr kurze Aufmerksamkeitsspannen. Oder anders: Gesehen und verstanden. Oder nochmals anders: Keep it short and simple.

Wofür kommt Micro Content zum Einsatz?

Micro Content kann für unterschiedliche Zielsetzungen eingesetzt werden. Diese kleinen Content Häppchen können zum Beispiel dazu dienen, um ein „großes“ Thema anzuteasern und Fans zu einer Aktion (ergo Conversion) zu führen. Das muss aber nicht immer so sein. Denn Micro Content ist nicht primär dazu da, um unmittelbare Aktionen auszulösen, sondern um einfach zwischendurch kleine Snack-Inhalte zu bestimmten Themen zu vermitteln. In diesem Fall ist der Hintergedanke bzw. die Zielsetzung jene, dass nach häufigerem Kontakt mit derartigem Micro Content im User oder potentiellen Kunden etwas zu bewegen. Auch so kann die Markenbekanntheit gesteigert oder Imagekomponenten weiter ausgebaut werden. Oder zum Beispiel ein von langer Hand geplanter Onlinekurs durch Streuung von Micro Content in verschiedenen Kanälen promotet und schlussendlich verkauft werden.

Im Zuge meiner Recherchen bin ich auf Björn Tantau gestossen. In seinem Podcast #22 zum Thema „Die sagenhafte Macht des Micro Content Marketing“ spricht er sehr ausführlich über dieses Thema.

Nutze Micro Content für dich und dein Business

Wie kannst nun du Micro Content für dein Business nutzen? Überlege dir, wie du Micro Content in deiner Content Strategie bzw. Social Media Strategie integrieren kannst. Überlege dir weiters, für welche Plattform du welche Content Häppchen kreierst, um dort deine Zielgruppe für einen bestimmten Zweck „anzufüttern“. Und beachte, dass du unterschiedliche Content Häppchen für die unterschiedlichen Plattformen kreieren solltest. Wer hingegen alles über einen Kamm schert, und denselben Micro Content überall streut, hat das Konzept des Micro Content Marketings allerdings nicht verstanden. So ist die Headline, die du auf Twitter tweetest nicht unbedingt als Facebook Statusmeldung geeignet. Übrigens bin ich deshalb auch kein Freund von Automatisierungstools wie  IFTTT.

Noch ein Vorteil von Micro Content ist jener, dass er für mehr Abwechslung in deinem Auftritt sorgt, denn du hast unterschiedliche Content Formate, die dir helfen, dein eigentliches Kernthema zu kommunizieren. So kannst du GIFs einsetzen, Live-Videos, Kurztexte, Zitate, Fotos…, – diese kurzlebigen Formate verweisen auf unterschiedliche Art auf deinen „Hauptcontent“. Aber bedenke: Alles ist mit Zeit- (und Geld-) Aufwand verbunden.

Versuche einfach, Micro Content Marketing in deinen Workflow zu integrieren. Aber bedenke, dass Content nicht nur relevant sein muss, sondern auch Mehrwert bieten soll. Das gilt auch für Micro Content.

Nutzt du Micro Content in deinem Content Marketing? Hast du Beispiele? Es würde mich freuen, wenn du uns dran teilhaben lässt. Einfach in den Kommentaren posten.

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